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Die ersten 90 Tage: Befolge diese 8 Tipps, um in deiner neuen Rolle Eindruck zu machen
Der Vertrag ist unterschrieben, die neue Arbeitsstelle sicher. Jetzt wird es ernst: Die ersten Arbeitstage stehen an. Gerade in den ersten 90 Tagen läuft aber nicht immer alles rund. Viele Arbeitnehmer:innen sind nervös und wollen nichts falsch machen. Um diese spannende und wichtige Zeit bestmöglich zu meistern und einen positiven Eindruck zu hinterlassen, helfen folgende acht Tipps.
Tipp 1: Bewusst Beziehungen knüpfen
Eine gute Beziehung zu den neuen Arbeitskolleg:innen ist die Basis, um sich wohlzufühlen und beim gesamten Team zu punkten. Der Aufbau solcher Beziehungen ist allerdings nicht immer leicht. Als «Neue:r» im Unternehmen muss man sich erst trauen, auf andere zuzugehen. Und auch neugierige Blicke oder Getuschel müssen manchmal ausgehalten werden. Wichtig ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Ein nettes Lächeln, eine Begrüssung, etwas Smalltalk – schon baut man Nähe und Vertrauen auf.
Eine tolle Gelegenheit, um Kolleg:innen besser kennenzulernen, sind zum Beispiel die Mittagspausen. Häufig hilft es, diese gemeinsam mit anderen zu verbringen und sich nicht einfach zurückzuziehen. Auch wenn es Überwindung kostet, zahlt sich der Mut aus. Wird man beispielsweise zu einem Feierabendbier oder etwa zu einer gemeinsamen Runde Kicker eingeladen, sollte man solche Einladungen als Chance wahrnehmen.
Tipp 2: Eine gute Vorbereitung als bewusstes Ziel setzen
So sicher man sich mit seinem Fachwissen und seiner Arbeitserfahrung auch fühlt – eine gute Vorbereitung auf den neuen Arbeitsplatz gehört immer dazu. So hinterlässt man in den meisten Fällen einen positiven Eindruck und signalisiert, dass man die Chance, Teil des Unternehmens zu werden, zu schätzen weiss.
Folgende Massnahmen sollte man treffen, um sich auf die ersten Arbeitswochen vorzubereiten und bereits jetzt kleine Ziele zu verfolgen, die zu einem Erfolgserlebnis verhelfen:
- Sich mit Tools und Programmen vertraut machen: Oft ist es hilfreich, sich spezielle Software und Tools, mit denen beim neuen Arbeitgeber gearbeitet wird, bereits vorab anzuschauen. Nach der Stellenzusage sollte die Frage nach solchen Programmen zur To-do-Liste gehören, um sich gut vorzubereiten und Eindruck zu machen.
- Die Unternehmenswerte recherchieren: Auch wenn dies bereits vor dem Bewerbungsgespräch geschehen sollte, lohnt es sich jetzt, einen Blick auf die Unternehmensseite oder den Social-Media-Aufritt zu werfen. Häufig erfährt man so, welche Werte vom Arbeitgeber und Unternehmen vertreten werden und was von einem erwartet wird.
- Unterlagen und Dokumente zusammenstellen: Ob Schulungsunterlagen oder wichtige Dokumente, die man mitbringen soll – zu einer guten Vorbereitung zählt auch, wichtige Unterlagen vor allem in den ersten Wochen immer griffbereit zu haben.
- Ansprechpartner kontaktieren: Ist man neu in einem Unternehmen, hilft es häufig, proaktiv auf den eigenen Ansprechpartner zuzugehen oder sich beispielsweise auch nach Mentoring-Programmen zu erkundigen. So kann man gemeinsam klare Ziele definieren und sie verfolgen.
Tipp 3: Keine Gelegenheit auslassen, um an Meetings teilzunehmen
Meetings können nervenaufreibend und auch langweilig sind. Und nicht jedes Treffen ist verpflichtend. Dennoch sollte man gerade als neue:r Arbeitnehmer:in jede Chance nutzen, um an solchen Meetings teilzunehmen. Sie helfen nicht nur dabei, die internen Strukturen besser zu verstehen und das Fachwissen zu vertiefen, sondern auch, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Zum Beispiel kann man Fragen stellen oder sich proaktiv mit eigenen Ideen zu bestimmten Themen einbringen.
Eine weitere Gelegenheit, die man unbedingt nutzen sollte, sind Firmenveranstaltungen. Wer sie besucht, kann sein Team auch von einer anderen Seite kennenlernen und zeigen, dass man sich einbringen möchte. Zudem geben sie einem die Möglichkeit, auch Gesichter zu sehen, auf die man in der eigenen Abteilung eher selten trifft. So können sich weitere wertvolle Arbeitsbeziehungen und Freundschaften ergeben.
Tipp 4: Bewusst und aufmerksam zuhören
Vor lauter Nervosität und Anspannung fällt es vielen Menschen in ihrem neuen Job schwer, anderen zuzuhören. Allerdings ist es gerade jetzt essenziell, aufmerksam zu sein. Denn so macht man nicht nur einen positiven Eindruck, sondern lernt auch das Unternehmen und seine Arbeitskolleg:innen besser kennen. Zudem wirken gute Zuhörer:innen häufig sympathisch, sodass sie auf diese Weise das Vertrauen des Teams eher gewinnen. So ist es häufig auch möglich, Feedback konstruktiv und bewusst aufzunehmen und es in Ruhe zu verarbeiten, anstatt sich persönlich angegriffen zu fühlen.
Um aufmerksam zuzuhören und dies auch zu signalisieren, hilft es, auf die eigene Körpersprache zu achten: Sie sollte entspannt und zugewandt sein. Wichtig ist, Blickkontakt zu halten. Während des Gesprächs sollten keine anderen Tätigkeiten erfolgen, wie zum Beispiel das Abtippen einer Nachricht auf dem Smartphone. Denn das signalisiert Desinteresse und wirkt wenig respektvoll. Um ein gutes Gefühl zu vermitteln und Wertschätzung zu zeigen, sollte man andere zudem nicht unterbrechen, während sie ihre Gedanken mitteilen. Danach besteht immer noch die Möglichkeit, eigene Gedanken zum Thema zu äussern.
Tipp 5: Mutig um Hilfe bitten, wenn etwas unklar ist
Wer einen neuen Arbeitsplatz hat, scheut sich manchmal davor, bei Unklarheiten um Unterstützung zu bitten. Allerdings ist es keine Schwäche, sondern eine wertvolle Fähigkeit, andere um Hilfe fragen zu können. Ist etwas unklar, sollte es deshalb unbedingt offen kommuniziert werden. Das hinterlässt oft einen vertrauenerweckenden Eindruck. Schweigt man hingegen, steigt das Risiko, Fehler zu machen – und genau die möchte man am neuen Arbeitsplatz in den ersten Tagen und Wochen unbedingt vermeiden. Generell lohnt es sich, sich vom Gedanken zu verabschieden, perfekt oder fehlerfrei abliefern zu müssen. So fällt es in den meisten Fällen auch leichter, um Unterstützung zu bitten.
Tipp 6: Proaktiv helfen und sich engagieren
Häufig kostet es Überwindung und Mut, sich in ein neues Team voller fremder Menschen zu integrieren. Vor allem introvertierte Menschen haben es nicht einfach. Allerdings ist es von grosser Bedeutung, über seinen Schatten zu springen und proaktiv zu sein, um einen guten Eindruck beim neuen Arbeitgeber zu hinterlassen. Zum Beispiel kann man anderen seine Hilfe anbieten oder bewusst danach fragen, ob noch etwas zu tun ist. Auf diese Weise bringt man sich als neues Teammitglied ein und stellt unter Beweis, dass es einem ernst ist. Freiwilliges Engagement bietet zudem die Gelegenheit, die eigenen Kompetenzen und sozialen Fähigkeiten schon in einem frühen Stadium zu demonstrieren – und das macht definitiv Eindruck.
Tipp 7: Scham überwinden und Fragen stellen
Ob bei Arbeitskolleg:innen oder Chef:innen: Fragen zu stellen, kann dazu verhelfen, Sympathiepunkte zu sammeln. Denn sie signalisieren Interesse, Lernbereitschaft und Selbstvertrauen. Zugleich können auf diese Weise engere Beziehungen aufgebaut werden, weil Kommunikation Vertrauen schafft. Demnach hilft es, jede Möglichkeit zu nutzen, um Fragen zu stellen – so unbedeutend sie einem zunächst auch erscheinen mögen. Dazu gehört nicht nur, bei Unklarheiten nachzuhaken oder neues Wissen und Informationen zum Arbeitsplatz zu erfragen, sondern sich zum Beispiel auch um die persönlichen Interessen, Herausforderungen und Erfahrungen der anderen im Berufsleben und im Unternehmen zu erkundigen.
Tipp 8: Pünktlich, gepflegt und ausgeschlafen sein
Um einen guten Eindruck beim neuen Arbeitgeber zu machen, aber auch, um sich selbst wohlzufühlen, sollte man erholt, pünktlich und gepflegt sein. Folgende Tipps helfen dabei:
- Schlafhygiene: Regelmässige, feste Schlafenszeiten und Entspannungsroutinen vor der eigentlichen Bettzeit helfen, ausgeschlafen und ausgeruht zu sein. Schläft man schlecht oder zu wenig, wirkt sich das häufig direkt auf die Produktivität und Konzentration aus. Und das spürt der neue Arbeitgeber häufig. Allerdings ist schlechter Schlaf keine Seltenheit: Nach Angaben des Universitätsspitals Zürich (USZ) soll sogar jede vierte Person im Erwachsenenalter unter ernsthaften Störungen leiden. Umso wichtiger ist es, sich bei anhaltenden Schlafproblemen Unterstützung zu holen.
- Outfits vorbereiten: In den ersten Arbeitswochen sollten Arbeitnehmer:innen sich voll und ganz auf ihre neue Stelle konzentrieren können. Outfitprobleme behindern jedoch häufig, sich tatsächlich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn man sich in seiner Kleidung unwohl oder ungepflegt fühlt. Ob löchriger Pullover, eine alte Jeans, die an ungünstigen Stellen zu reissen droht, oder einfach zu wenig Auswahl im Schrank: Wichtig ist, sich schon vor dem Antritt der neuen Stelle Gedanken um Wohlfühl-Outfits zu machen. Wird die Arbeitskleidung nicht gestellt, empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Blick in den Kleiderschrank zu werfen und mögliche Outfits zusammenzustellen – oder bei Bedarf noch shoppen zu gehen.
- Pünktlichkeit: Nichts macht einen schlechteren Eindruck, als unzuverlässig zu sein und regelmässig zu spät auf der Arbeit zu erscheinen. Wer punkten will, nimmt deshalb sicherheitshalber einen Bus früher oder rechnet mehr Zeit für die Autofahrt ein. Denn es kann immer zu Stau, Unfällen oder anderen unvorhergesehenen Situationen kommen. Neue Wege und Routen sollte man sich vorab heraussuchen und bei Unklarheiten sogar schon vor Arbeitsantritt abfahren.
Trotz aller Tipps und Ratschläge: Authentizität nicht vergessen
Auch wenn man als Neue:r im Unternehmen einen möglichst perfekten Eindruck hinterlassen möchte, ist es dennoch wichtig, realistisch zu bleiben. Perfektionsstreben führt häufig zu inneren Blockaden – und erhöht das Risiko, beruflich und persönlich auszubrennen. Deshalb ist es wichtig, authentisch zu bleiben. Nur so bietet man seinem neuen Arbeitgeber und den neuen Teamkolleg:innen die Möglichkeit zum richtigen Kennenlernen. Und noch wichtiger: Man bleibt sich treu und fühlt sich langfristig wohl am neuen Arbeitsplatz.
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